Moin,
ich bin heute mal eben in die Eifel gefahren und wieder zurück.
Gut 600km in 7h, wovon Aufenthalt etwa 1,5h.
Das geht mit Mutters altem Diesel.
So genug gestänkert.
Das hatte ich unterwegs ein wenig Zeit über das Thema E-Auto, regenerative Energiegewinnung usw. nachzudenken.
Bei der Diskussion um dieses Thema werden einem so allerlei Dinge wie es denn alles mal so werden soll förmlich diktiert, da werden einem Ladeleistungen um Ohren gehauen, Reichweiten pro Ladung usw.
Aber keiner erklärt wie die Leistungen z.B. an die Ladesäule kommen, dass die Leistungen aktuell zu erzeugen sind ist noch gar nicht mal zu bezweifeln, nur wird man es im Moment noch nicht ausschließlich mit erneuerbaren schaffen.
Nebenbei, hohe Ladeleistungen erfordern eine diekten Anschluß der Ladestation an das Mittelspannungsnetz, also ab 1000V aufwärts, am Mittelspannungsnetzt sind normalerweise die Transformatoren für ganze Wohngebiete oder Großverbraucher (Fabriken oder die großen Vermittlungsstellen der Telekom) angeschlossen. Die heimische Wallbox tuts dann mit 400V und weniger Ladeleistung (wobei die Wallbox von außen, dem Versorger, steuerbar sein muß). Letzteres wird dazu führen dass Ladeleistungen/-zeiten begrenzt werden können, wenn alle zugleich laden wollen.
Und was bei diesem Umstieg auf Strom in allen Bereichen offenbar niemandem auffällt ist der Umstand, dass erneuerbare Energien nicht immer dann zur Verfügung stehen wenn man sie eigentlich benötigt.
Ausgerechnet dann wenn viel verbraucht wird, wenn alle nach Hause kommen Kaffee kochen und das E-Auto laden, fällt die Stromerzeugung mit Solar so langsam aus. Weil es dunkel wird. Ausgerechnet im Winter sind die Stunden wo Solar Strom liefert viel geringer als im Sommer (Sommer von 6h bis 21H, Winter von 9h bis 16H, wenn der Himmel klar ist). Die Zeit wo man dann also die Wärmepumpe mit dem Solarstrom füttern kann ist knapper bemessen. Heute war ein schlechter Tag mit kaum mehr als 1 kWh, selbst mit Mephis Erdwärme kämen dann vielleicht 3kWh an Wärme zusammen, das reciht noch nicht für das Warmwasser in unserem 2 Personenhaushalt. D.h für den Rest müßte man Strom hinzu kaufen.
Und es fällt offenbar auch niemanden von den Öko Jüngern auf, dass erneuerbare Energien durchaus beim Betrieb Umwelt- und Sachschäden zur Folge haben. Über den Bau schauen wir mal vorsichtshalber hinweg.
In Nordscandinavien hat man Seen oder Wasserfälle für die Wasserkraft nutzbar gemacht indem man den Wassserstand des Sees erhöht oder den Fluß oberhalb von Gefällstrecken mittels Staudamm staut. Die dadurch veränderten Wasserstände der Oberflächengewässer ändern (hier erhöhen) auch den Grundwasserspiegel. Das wiederum schädigt Wälder und historische Gebäude. Im Alpenraum gibt es dafür auch genügend Beispiele. Die Wirkung ist aber genau anders herum. Die Salzach (und andere) ist ab den 30er Jahren Strak mit Staustufen zur Wasserkraftnutzung verbaut worden. Die Staustufen stoppen das Geröll/Geschiebe welches ein Fluß mit sich führt. Also Folge davon gräbt sich der Fluß tiefer ins Gestein mit dem Ergebnis dass der Grundwasserspiegel sinkt. Brunnen versiegen, Gebäude werden beschädigt.
Die Richtung die man da gehen möchte könnte die richtige sein.
Es ist aber nicht nur damit getan elektrisch zu fahren oder zu heizen, genügend Ladestationen und Reichweite zu haben.
Die Nutzung dieser Dinge hat technische Folgen, ist an Voraussetzungen geknüpft.
Und über die Voraussetzungen wird der Nutzer völlig im Unklaren gelassen bzw. auch wirklich belogen (Dinge verschweigen).
Zu versuchen sich darüber klar zu werden hat mit dem Totschlagargument "Bedenkenträger" rein gar nichts zu tun. Es ist schlichtweg die Frage wie geht das, wie wird das gelöst, auf technischem Hintergrund.