Bei der Bestellung meines letzten Autos habe ich mich vom Verkäufer von den "Vorteilen" von neumodischen "Run-Flat-Reifen" überzeugen lassen.
Im Falle einer Panne (Luftverlust) kann man mit diesen Reifen noch etwa 150 km sicher fahren und das bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h. Kein Reifenwechsel auf der Autobahn mehr - einfach noch bis zur nächsten Werkstatt fahren und Reifen wechseln lassen. Kein Radwechsel im strömenden Regen, keine schmutzigen Finger. So weit so gut.
Vorgestern stand mein Auto plötzlich hinten rechts platt da: Nagel eingefahren.
Kein Problem, "einfach noch bis zur nächsten Werkstatt fahren" .... das klappt wirklich prima, das Auto wirkt nicht mal unsicher dabei.
"Bitte gleich beide Reifen auf der Hinterachse wechseln! So gut waren die ja nicht mehr." - "Wie bitte??? Wir haben doch nicht JEDEN Reifen vorrätig! Und DEN haben wir ganz sicher nicht. Aber in zwei, drei Tagen..." Hallo?! Wir reden über einen 225er Dunlop???
Nächste Werkstatt - größer - "Tut uns leid!". Zwei weitere riesige "Reifencenter" mussten ebenfalls passen, 50 km der 150 möglichen waren bereits abgespult.
Also auf zum BMW-Händler. Der wird ja, wenn auch teuer, Reifen für seine Modelle vorrätig haben... "Morgen haben wir den Reifen da!" ..... "Ja, und was mache ich JETZT???"
Am Ende hat mir der freundliche BMW-Händler ein gutes altes Ersatzrad geliehen. Damit fahre ich nun durch die "Just-in-time-Welt", und gleich um zehn gibts dann endlich neue! Ein ganzer und ein angebrochener Vormittag verplempert, dank "Run-Flat". Echter Fortschritt.
Zufällig steht die Bestellung meines neuen Dienstwagens gerade an. Reserverad nur noch gegen Aufpreis lese ich da im Prospekt. Und ich sag´ euch: Jeden Cent wert